Als wir ankamen, fuhren wir von der Hauptstadt St. Denis aus über die teuerste Autobahn der Welt, welche sich zwischen dem Meer und den Bergen entlang schlängelt. Riesige Stahlnetze halten das Geröll davon ab ungebremst auf die Straße zu donnern und auf der anderen Seite wird das Meer durch Wellenbrecher im Zaum gehalten.
Zur Beschreibung der Insel Reunion:
Der höchste und älteste Berg bzw. Vulkan, Le Piton de Neiges, war der Grund für die Entstehung der Insel. Er misst stolze 3070,5 m über NN und ist damit der höchste Berg im Indischen Ozean. Übersetzt heißt er "Schneegipfel", da im australischen Winter meist nur hier Schnee zu sehen ist. Der Vulkan ist seit ca. 12.000 Jahren erloschen, seine umliegenden Magmakammern sind eingefallen und bilden heute die riesigen drei Talkessel der Insel: Cirque de Mafate, Cirque de Salazie und Cirque de Cilaos. In den Talkesseln leben Einheimische, von denen manche noch nie das Meer gesehen haben!! Versorgt werden sie durch ihren eigenen Anbau, eigene Viehaltung und über Lebensmittelpakete, welche Helikopter in die Talkessel fliegen.
Im Gegensatz zum Piton de Neiges ist der Piton de la Fournaise ein heute noch aktiver Vulkan. Er brach 2007 das letzte Mal aus. Wir marschierten bis zum Krater über erkaltete Lava auf 2512 m über NN und hatten eine unglaubliche Aussicht auf die Vulkanlandschaft, den Ozean und die Küste sowie auf den Krater selbst... und das alles über den Wolken! Wir waren so ziemlich die letzten an dem Tag, die den 6-stündigen Marsch über diese lautlose Mondlandschaft auf sich nahmen... wir hatten allerdings super Wetter, was Anne danach "rote Socken" bescherte!
Reunion verzaubert durch seine einzigartige grüne Landschaft, die durchzogen ist mit zahlreichen brausenden Wasserfällen. Durch die Wassermassen entstehen einige Bergflüsse, in denen man sich herrlich erfrischen kann. Vom Helikopter aus konnten wir uns einen perfekten Eindruck verschaffen. Zu Recht gehören einige Teile Reunions zum Unesco-Weltzkulturerbe! Zu unserem Helikopter-Trip gehörte ein typisch kreolisches Essen... das wir nach einem Off-Road-Trip mit einem 4x4 in einem der Talkessel, dem Cirque de Salazie genießen durften. Zur Vorspeise gab es Hühnerleber, Hühnerblutwurst mit Reis, die unfertigen Eier eines Huhnes (also die Inneren) und einen Salat aus Zuchhini, den Änni wählte. Zur Hauptspeise dann Reis, Hühnchen, weiße Bohnen und Brede (was mit Spinat verglichen wurde, trifft es nicht ganz, aber sehr lecker). Zuletzt bekamen wir Kartoffelkuchen, Guaven und Maracujas. Auf Reunion, wie auch auf Maurituis gibt es zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, welche uns Deutschen absolut unbekannt sind. Unsere Reisegruppe an dem besagten Tag war super. Jeroen, Lieve und Madina Danke dafür :).
PS: Reunion können wir nur empfehlen, allerdings sollte man einen gut gefüllten Geldbeutel mitbringen, denn teils sind die Preise utopisch! Eine günstige Alternative sind die Wochenmärkte, welche in den jeweiligen Orten an verschiedenen Tagen stattfinden.
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